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SKNB unterliegt Werder 3 in der Oberliga knapp 

 

In der siebten Oberligarunde wollten wir im Heimspiel gegen Werder Bremen 3 unsere gute Ausgangslage in der Tabelle weiter verbessern und den Sieg aus Hannover "vergolden". Doch leider war es nicht unser Tag (Mit einer Ausnahme) und wir verloren verdient mit 3,5-4,5 nach über 6,5 Stunden Kampf. 

 

Mit Paul tV, Simon und Rob für Koen, Frits und Jens im Vergleich zum Hannoveraner Auswärtscoup ging es an die Bretter, gerade weil die Hansestädter auf 2 Spitzenspieler verzichten mussten, waren wir an den vorderen Brettern leicht favorisiert und hinten war es ein Kampf auf Augenhöhe. Doch erstens kommt es anders und zweitens als man denkt ... 

 

Bericht von Werder: https://www.werder.de/schach/aktuell/informationen/news/2023/svw-20230320-stb/

 

 

Nach dem pünkltichen Start gingen wir vorsichtig optimistisch die Aufgabe an. Doch bereits ein erster Rundgang ließ wenig Gutes erahnen. Frank verlor taktisch einen Bauern (hatte allerdings Angriffschancen), Paul tV musste früh das Läuferpaar geben und kurzfristig schien es als wäre sein König am Damenflügel mehr unter Beschuss als der gegnerische am Königsflügel. Simon hatte zwar einen geopferten Bauern mehr, aber ein wenig Entwicklungsnachteil. Bei Rob sah es optisch sehr ordentlich aus in der ersten Phase, aber sein Gegner konnte sich trickreich verteidigen. Timo beging ebenfalls ein "Missklick", sein Gegner wählte sogar die kritische Fortsetzung und opferte eine Figur (gg 3 Bauern) statt mit Mehrbauern zu spielen. Ich selber  war zu Beginn zwar zufrieden, aber irgendwann fehlten mir gute Ideen und schwarz konnte schnell mehr als ausgleichen. Paul B kam mit recht klaren Nachteil ins Mittelspiel und alleine Ludger spielte eine saubere Eröffnung und konnte langsam Druck aufbauen. Über eine abgeschätzte klare 2-2,5 Niederlage hätte sich wohl keiner von uns beschweren können --) Doch erneut passt der Slogan: "Erstens kommt es anders ... und zweitens als man denkt ..."

 

Brett 7: 

 

Die erste entschiedene Partie war dann bei Paul B. Ein "Gamechanger?" ... Paul stand gegen das Läuferpaar und mit leicht luftigen König im höheren Sinne auf Verlust, aber der hübschaussehende Zug Sd4

wertdrt 3 paul

vergibt sämtlichen weißen Vorteil und nach den weiteren Zügen ... Sd3! Sxf5 Sxe1 De3 Dxb2 und De7 gab es das finale Sf3+!! und der f5-Springer geht verloren und Paul verbleibt mit Mehrturm --) die überraschende Führung für uns!

 

Brett 4: 

 

Eines der beiden Bretter mit klarem ELO-Plus für uns war bei Rob, doch auch sein Gegner FM Olaf Steffens ist trickreich am Brett unterwegs. Er hielt die Stellung im taktischen Gleichgewicht und es tauschten sich recht viele Figuren. Es mündete wie es musste im T-Endspiel mit lediglich jeweils h,g und f-Bauer und somit ins Remis. 1,5-0,5

 

Brett 6: 

 

Mein Gegner hatte im Mittelspiel einen interessanten Zwischenzug mit Bauerngewinn auf dem Brett, den ich zwar gesehen hatte, aber nicht wirklich ernst genommen hatte (zu unrecht!) Naja ich schaffte es mit dem Minusbauern zumindest einen aktiven Turm auf der siebten Reihe zu stellen und hätte nach einem Fehler meines Gegners sogar in (klaren) Vorteil kommen können. Doch anstatt den eigentlich logischen Zug zu spielen machte ich einen groben Fehler, da fehlte mir bei der Entscheidungsfindung wohl der "Blunder-Check". Als ich losgelassen habe, hatte ich es sofort gesehen, mein Gegenüber schlug stattdessen zum Glück einen zweiten Bauern und ich hatte wegen einer Mattdrohung meinerseits eine nette Zugwiederholung auf dem Brett. Insgesamt sicherlich eher ein "gewonnener" halber Punkt. 2-1 für Nordhorn

 

Brett 5:

 

Timo musste wie beschrieben mit der klaren Bauernminderheit und luftigen König, dafür aber mit Mehrfigur seinen Laden zusammenhalten. Timo schaffte es aber seine Figuren zu aktivieren und als er zunächst einen Bauern zurückgewann. Im Anschluss verlor er zwar erzwungenermaßen eine Qualität. Aber Timo hatte so aktive Figuren und einen potenziellen schnellen Freibauern am Damenflügel, dass sein Gegner den sicheren Weg mit einem Dauerschach wählte. 2,5-1,5 und immernoch die Führung für uns ... 

 

Brett 2: 

 

Früh gab Paul tV das Läuferpaar ab und es stellte sich später heraus, das es nicht zwingend notwendig gewesen wäre. Daher lief sein eigener Angriff ohne den "Schwarzfelder" gegen Kg8 Lg7 auch ein wenig ins leere. Während sein Gegner einen klaren Angriffsplan spielen konnte und den Damenflügel aufsprengen konnte. Dennoch verteidigte sich Paul lange Zeit recht gut aber im eigenen Angriffsversuch stellte er im DS vs DL Endspiel seinen S auf g7 ins Abseits und nachdem der Gegner die Damen tauschen konnte ging der S verloren. Somit der Ausgleich für die Bremer zum 2,5-2,5

 

Brett 8: 

 

Unsere einzige gute Partie von Anfang bis Ende. Ludger spielte eine Variante die kürzlich von keinem geringeren als Magnus Carlsen (gg Vincent Keymer) gespielt wurde und hatte früh das Läuferpaar und schaffte es schrittweise seinen Raumvorteil zu vergrößern und kontrollierte beide Flügel. Durch den Platzmangel war es schließlich eine Frage der Zeit bis die schwarze Stellung zusammenbricht und in Zeitnot kam dann der taktische Einschlag und Ludger gewann 2 Bauern. Die Verwertung einfach hübsch und unsere erneute Führung! 3,5-2,5!

 

Brett 1: 

 

Eine durchaus interessante Partie bei Frank, der nominell neben Rob der zweite Spieler mit recht klaren nominellen Vorteilen war. Nach seinem Bauerneinsteller (oder Opfer) formte Frank einen starken Königsangriff. Opferte dafür noch eine Qualität, gewann dafür später aber eine Figur. So blieben DTSL3B vs DTT4B. Hier wollte Frank dann in starker gegnerischer Zeitnot wohl zu früh zu viel und opferte erneut, diesmal seinen Springer. Doch als der Angriff nicht durchschlug, verblieb die Minusqualle und es kam zum erneuten Bremer Ausgleich. 

 

Brett 3: 

 

Unser bisheriger Mr 100% (3 aus 3) Simon! Den gewonnenen Bauern mit leichten Entwicklungsnachteil ist oben bereits angesprochen. Leider verlor Simon im Mittelspiel taktisch gleich 2 Bauern und konnte sich dennoch nicht wirklich befreien. Sein Gegenüber gab zwar das L-Paar ab, hatte dafür aber ein extrem starken Zentrumsspringer und der Läufer ohne Gegenspieler stand eingesperrt vom e6-Bub auf c8 fest. Dennoch gestaltete sich die Verwertung nicht so ganz einfach, was auch an Simons guter Verteidigung lag. Er konnte sogar den Minusbauern irgendwann zurückgewinnen verblieb aber mit sL vs gS ... Nach über 5 Stunden gab es dann tatsächlich einmalig die Chance mit Bauernopfer seinen Turm in die gegnerische Stellung zu bringen und sich zurecht Remischancen ausrechnen zu können. Doch als die eine letzte Chance vertan war, machte es der Bremer wieder stark und wickelte in ein T-Endspiel mit 2 Mehrbauern ab. Formsache nach über 6 Stunden? Nein! Warum genau das weiß ich nicht aber Simon kam dann ins theoretisch verlorene Endspiel mit T vs D. Aber Verwertung ich wüsste nicht ob ich es hinbekommen würde :). Aber es blieb schwer und um 17:40 überschritt Simon dann die Zeit und die Bremer feierten den insgesamt mehr als verdienten Auswärtssieg.  3,5-4,5

 

Was geschah sonst so: 

 

LT 2 gewann souverän zu 7 in Delmenhorst mit 6,5-1,5 und grüßt wieder alleine von der Tabellenspitze. Hameln und Oldenburg trennten sich friedlich mit 4-4 Unentschieden und der neue Zweitplatzierte Aufsteiger aus Uelzen gewann gegen die quasi nicht angetretenen Helleraner (Was man davon hält kann jeder für sich selbst entscheiden(kenne auch keine Hintergründe), aber wenn man nicht bereit ist mal 2,5 Stunden zu fahren, sollte man sich überlegen ob die Oberliga die richtige Liga ist! ...) 5-Schaft mit 7,5 Punkte. 

 

In der Tabelle lauern nun 3 Teams (Uelzen, Werder 3 und wir) hinter der Reserve vom LT (10-2 MP) mit 8-4 MP (Die Hannoveraner können nicht aufsteigen, da deren erste Mannschaft als dritter souverän in der zweiten Liga bestanden hat). 

 

Restprogramm der 4 Aufstiegs- bzw. Meisterfavoriten: 

 

LT 2 (10-2 MP; 30 BP): Werder 3 (H) Uelzen (A)

Uelzen (8-4 MP; 29,5 BP): Delmenhorst (A) LT 2 (H)

SKNB (8-4 MP; 27 BP): Ricklingen (A) Hameln (H)

Werder 3 (8-4 MP; 25 BP): LT 2 (A) Ricklingen (H)

 

Bei den beiden Schlussrunden kann noch viel passieren und die Liga ist spannend wie selten zuvor!

 

Fabian Stotyn