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Dritte verliert erneut denkbar knapp


Die Gäste aus Bad Zwischenahn reisten in Bestbesetzung an, und da wir zwei Spieler an unsere 2. Mannschaft abgegeben hatten, war es nominell ein Duell auf Augenhöhe. Eins vorweg: an den beiden Ersatzspielern (danke Anton und Luca fürs Einspringen!) hat es nicht gelegen.

 

Brett 8:


Luca spielte die Eröffnung sehr zurückhaltend, als er dann im Mittelspiel aktiv werden wollte, übersah er wohl eine Fesselung. Er manövrierte sich aber gut wieder heraus und überstand das mit nur kleinem Nachteil und einer durchaus haltbaren Stellung. Leider übersah er wenig später eine starke Drohung seines Gegners, die eine Figur kostete - 0-1

 

Brett 3:


Michael verpasste ein Standard-Befreiungsmanöver, geriet dadurch in eine sehr gedrückte Stellung und sehr früh auch in horrende Zeitnot. Sein Gegner spielte es souverän herunter, letztlich verwertete er den Vorteil, den er seit Zug 9 hatte, gekonnt zum 0-2.

 

Brett 5:


Jörg war der nominell der einzige klare Außenseiter, und zudem hatte er Schwarz – leider zum dritten Mal im dritten Spiel. In einer ruhigen Eröffnung spielte er sehr sicher, auch das anschließende Mittelspiel behandelte er lange fehlerfrei. Mit dem 33. Zug aber verlor er den Faden und kurz darauf bereits entscheidendes Material 0-3.

 

Brett 7:


Anton spielte eine sehr souveräne Partie, kam mit Schwarz gut aus der Eröffnung, verbesserte seine Stellung kontinuierlich und nutzte die erste größere Ungenauigkeit seines Gegners aus, um klaren Vorteil zu erlangen. Den gab er bis zum Schluss nicht mehr ab, und als er mit dem 32. Zug einen Mattangriff startete, gab sein Gegner auf. Anton verkürzte somit auf 1-3.

 

Brett 6:


Harald kam gut aus der Eröffnung und stand in einer spannenden Stellung immer etwas besser. Sein Gegner wollte sich wohl nicht langsam zusammenschieben lassen und setzte auf einen Gegenangriff. Ein taktischer Fehler hätte ihn allerdings Material kosten müssen, aber Harald übersah die Gelegenheit. Er blieb jedoch am Drücker, verpasste aber auch eine zweite Chance und fand sich schließlich in einem remislichen Turmendspiel wieder – 1,5-3,5.

 

Brett 4:


Ich (Alwin) spielte die Eröffnung mit Weiß alles andere als gut und holte nichts heraus, ich stand sogar eher etwas schlechter. Aber mein Gegner wusste so recht auch nichts mit der Stellung anzufangen – bis er dann aus heiterem Himmel meinen König angriff und dabei eine Figur für drei Bauern gab. Das hätte eigentlich nicht reichen dürfen, aber anschließend gab es auf beiden Seiten viele Schlagmöglichkeiten, und wir haben diese Phase beide haarsträubend schlecht gespielt. Ich kann von Glück sagen, dass mein Gegner einen groben Fehler nicht ausnutzte, ich hätte in einer Verluststellung landen können.

Als der Rauch sich verzogen hatte und ich, stand ich plötzlich etwas besser und machte nun mit meinen Figuren Druck. Ein weiterer Fehler meines Gegners, den ich nun ausnutzen konnte, führte zu einer Gewinnstellung für mich, die ich dann auch sicher zum 2,5-3,5 verwerten konnte.

 

Brett 2:


Thorstens Gegner nutzte mit Schwarz jede Gelegenheit zum Abtausch. Thorsten machte einmal zu oft mit, und so ergab sich bereits nach 22 Zügen eine Stellung, die wohl jeder als „komplett Remis“ eingeschätzt hatte. Dann jedoch landeten beide in einem recht tückischen Bauernendspiel, und Thorsten griff heftig fehl. Vermutlich hat er in einer langen Variante falsch abgezählt, jedenfalls holten sich beide eine neue Dame, aber Schwarz hatte zwei Mehrbauern und die Initiative, was ihm einen dritten Bauern und den Sieg einbrachte. Damit führten unsere Gäste uneinholbar.

 

Brett 1:


In Andrés Partie ging es lange Zeit auch eher gemächlich zu, bis sein Gegner einige Figuren an den Rand stellte – warum auch immer. André stand wunderbar zentral und kam nun schnell in klaren Vorteil. Sein Gegner hatte bald die Wahl, eine perspektivlose Stellung mit Minusbauern zu verteidigen, oder eine Qualität für leichte Schwindelchancen zu geben.

Er gab die Qualität, aber André behielt jederzeit die Kontrolle und den Überblick und gewann souverän zum 3,5-4,5 Endstand. Die Partie hätte deutlich früher enden können, aber als sein Gegner die Zeitkontrolle geschafft hatte, ließ er in verlorener Stellung einfach eine halbe Stunde lang die Uhr laufen. Mit Anstand verlieren ist halt auch nicht jedermanns Sache.

 

Die 3,5 – 4,5 Niederlage ist am Ende etwas unnötig, geht aber gleichwohl in Ordnung, denn unsere Gäste haben (meinen Gegner einmal ausgeklammert) mehr aus ihren Stellungen herausgeholt, als wir es getan haben.

 

Nordhorn, 03.12.2023
Alwin Gebben