Dritte Mannschaft ist Vizemeister der Verbandsliga!

 

In einem Heimspiel gegen den SV Kaponier Vechta siegten wir überzeugend mit 6,5 – 1,5, wobei wir keine einzige Niederlage zu erleiden hatten. Obwohl es die Schlussrunde dieser Saison war und es „eigentlich“ um nichts mehr ging, wurde lange und hart gekämpft, denn parallel trafen auch die beiden Tabellenspitzenreiter Hagen und Emden aufeinander, was mit 4-4 unentschieden ausging. Das katapultierte uns mit zwei Brettpunkten Vorsprung auf Tabellenplatz 2 vor Emden, also war dieser deutliche Sieg von uns in diesem Sinne für die Vizemeisterschaft auch entscheidend, denn ein 4,5-3,5 oder gar 4-4 hätte nicht gereicht.

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Also gut gekämpft! Details erfährst Du in chronologischer Reihenfolge folgendem Bericht:

 

 

Brett 2:

Michael legte seine Partie unternehmungslustig an, opferte einen Bauern in der Eröffnung, um den gegnerischen König im Zentrum festzuhalten. Doch in seinem Spielschwung wurde er auch unvorsichtig und stand auf Verlust, wenn sein Gegner denn ebenfalls mit Da5 gegen 0-0-0 konsequent auf Angriff gespielt hätte. Das war glücklicherweise nicht der Fall, und so drang Michaels Angriff durch und es endete mit Matt:

Rosin Michael - Riedel Günter 32Kf4

Stellung nach 32.Td7xd5+ Kg5-f4?? und gleichzeitig aufgegeben, denn das ist Matt:

[ 33.Lh6+ g5 34.Lxg5# ]
Allerdings hätte [ 32...Kh4 33.Lf6+ g5 34.Txg5 +- ] mit tödlicher Abzugsdrohung ebenfalls verloren.

1 - 0

 

Brett 1:

Wenn denn die Dechiffrierung des Partieformulars von mir korrekt ist, so endete Andres Partie mit einem unglaublichen Überseher. Nach einem mehr oder weniger ausgewogenem Kampf opferte sein Gegner im 40. Zug einen Turm, denn die Opferannahme wäre ein Dauerschach gewesen, und so einigte man sich schnell auf Remis. Doch im Schach besteht kein Schlagzwang, und so übersah Andre ein Damenschach, was sofort für ihn gewonnen hätte – typisch für Zug 40 eben.

Tarazenko Nazar - Kölber Andre 40.Txe5

Stellung nach 40.Tg5xe5??

Und man einigte sich auf Remis, was auch korrekt gewesen wäre, so man denn 40...dxe5? 41.Dxe5+= mit Dauerschach gespielt hätte.
Jedoch [ 40... Da4+!!  41.Kc3 Sd1+-+ ] hätte die weiße Dame gewonnen!

 

OK Korrektur: Wie vermutet hat das mit der Dechiffrierung nicht geklappt, denn die schwarze Dame steht auf h3, und dann ist es natürlich Dauerschach.

Also der Zug Da6 hätte das gedroht, weswegen ich das hier jetzt so lasse - ist auch hübscher!

1 ½ - ½

 

 

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Brett 5:

Auch in Haralds Partie ereignete sich ein Zug-40-Drama. Nach einem ereignislosen Partieverlauf wurde das Doppelturmendspiel urplötzlich hyperscharf, denn, anstatt einen Bauern mit totalem Ausgleich zurückzuschlagen, spielte sein Gegner auf Matt. Das ging nach hinten los, denn Harald opferte vollkommen schwindelffrei einen Turm und setzte stattdessen lieber selber Matt:

Rauber Christoph - Kirschnowski Harald 39d4

40.Kf3?? [ 40.Txd4= ]

Weiß spekulierte auf das Turmmatt auf f6!
40...d3!! 41.bxc6 d2!! 42.cxd7
Turmgewinn und es droht Matt mit Tf6#, jedoch

42...d1D+

Rauber Christoph - Kirschnowski Harald 42d1D

 

Schach!!

Und in der Folge war es Weiß, der dem kombinierten DT-Angriff mit Matt erlag.

2 ½ - ½

 

Brett 7:

In einem für mich scheinbar mittlerweile üblichen Partieverlauf erspielte ich mir ein einem LLSS-LLSS-Endspiel eine Gewinnstellung, nur um einen Bauern einzustellen, denn der war bis dahin immer taktisch gedeckt gewesen, aber jetzt eben nicht mehr. Aber meine aktive Stellung war Kompensation genug, und so bot mir mein Gegner in einer nach Computer vollkommenen Ausgleichsstellung Remis an, was ich natürlich annahm.

3 – 1

 

Brett 6:

Der Topscorer dieser Saison Jörg (8 aus 9, ohne Niederlage!) gewann auch heute erneut überzeugend. Ähnlich wie Michael legte auch er seine Partie scharf an, um den gegnerischen König im Zentrum zu halten, und stand ab Zug 17 klar auf Gewinn. Vierzehn Züge später stellte sein Angriff den Gegner vor die Alternative Matt oder Damenverlust, so dass dieser nur noch gratulieren konnte:

Kölber Jörg - Brüning Martin 27Sb6

Natürlich ist das bereits total gewonnen für Weiß, aber es gab noch ein schönes Finale:

28.Txf8+! Txf8 29.Sxf8

Figurengewinn, denn wegen Dc7# darf Schwarz nicht auf f8 wiedernehmen, aber es wird sowieso Matt:

29...Lf7 30.g6 Lg8 31.Te1

Kölber Jörg - Brüning Martin 31.Te1
Aufgegeben, denn wenn Schwarz nicht die Dame geben will, so [ 31... Dg7 32.Te8# ]

4 - 1

 

 

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Brett 4:

Thorstens Partie wogte so hin und her, ohne das etwas Entscheidendes passiert wäre, als sein Gegner eine Ungenauigkeit beging, die Thorsten einen klaren Vorteil bescherte. Doch bekanntlich kommt ein Patzer selten allein, und so folgte ein weiterer Fehler, der in einer hübschen und sofort entscheidenden Kreuzfesselung mündete:

Wolterink Thorsten - Schermeieer Klaus Peter 37.Dxg3

37...bxc5??

Doch auch nach [ 37...dxc5 ] wäre es mit dem gedeckten Freibauern wohl gewonnen gewesen.
38.Tb7+ Te7 39.Dg5!

Wolterink Thorsten - Schermeieer Klaus Peter 39.Dg5

 

Sehr hübsche Kreuzfesselung!

5 – 1

 

Brett 3:

Alwin hatte in einem DL – DL Endspiel, mit unterschiedlich farbigen Läufern, einen Isolani auf e6, der dann auch folgerichtig im Zug 32 verloren ging. Danach konnte es nur noch zwei Ergebnisse geben, doch Alwin spielte aktiv, ging auf den gegnerischen König los, was zum Glück den Damentausch erzwang. In dem entstandenen Läuferendspiel wurde der gegnerische Mehrbauer dann natürlich bedeutungslos, und so einigte man sich im Zug 47 auf Remis.

5 ½ - 1 ½

 

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Brett 8:

Hendrik lieferte eine bemerkenswerte Partie ab, denn er brachte im Zug 11 das klassische Läuferopfer auf h7, was jedoch in diesem Fall tatsächlich inkorrekt war! Doch sein Gegner erschrak, glaubte ihm und nahm das Opfer nicht an, wonach Hendrik ab sofort klar auf Gewinn stand. Seinen Gewinnvorteil nutzte er zu einer beispiellosen Bauernfressorgie, und als sein Gegner gar keinen Bauern mehr hatte, Hendrik hingegen noch drei, blieb dem Spieler aus Vechta in einem Turmendspiel nur noch die Partieaufgabe im Zug 45.

6 ½ - 1 ½

 

Ich möchte an dieser Stelle, auch wenn es schmerzt, nochmal an unsere drastische 1,5 – 6,5 Niederlage in Runde 6 gegen den damaligen Tabellenletzten Union Oldenburg erinnern, nur um in der Folgerunde den Tabellenspitzenreiter Hagener SV mit 3 – 5 zu besiegen! Ohne diese ebenso unglückliche, wie unverständliche Niederlage wären wir Meister geworden.

Aber immerhin bleibt für uns die Genugtuung, dass wir dem aktuellen Meister seine einzige Niederlage der Saison zugefügt haben!

 

==> Herzliche Glückwünsche in Richtung Hagen!! <==

 

Liebe Grüße

Vize-Jochen, 28.04.2025