Die Aschendorfer sind eigentlich recht stark aufgestellt. Die Stammmannschaft besteht zum überwiegenden Teil aus Spielern mit über 1300 DWZ, davon haben 2 Spieler über 1400 und je einer über 1500 und über 1600. Unsere Mannschaft hat keinen über 1600, dafür 3 Spieler unter 1300. Zudem mussten 2 Ersatzleute mitfahren. Also gab ich die Devise aus, dass jeder halbe Punkt bei den starken Gegnern schon mehr ist als ich von den meisten erwarten kann. Jeder sollte Spaß am Spiel haben und sich einen schönen Nachmittag machen, soweit das bei der langen Fahrt nach Aschendorf denn überhaupt möglich ist. Und da die Partien gegen Aschendorf erfahrungsgemäß immer recht lange dauern, konnte es auch noch ein sehr langer Abend werden. Ich hatte zuhause gesagt, dass ich wohl nicht vor halb 10 wieder zurück sein würde.
Vor Beginn der Fahrt unkte Dino noch, dass bei den Aschendorfern von 2:6 bis 6:2 alles drin sei.
Wir kamen dank Navi pünktlich an, da die Aschendorfer in dieser Saison ein anderes Spiellokal haben als die Jahre zuvor. Der Raum im Gemeindehaus war geräumig, typisch eingerichtet und lausig kalt! Und das blieb er auch noch eine ganze Weile, so dass einige Spieler, darunter auch ich selbst, die Jacken anbehielten. Erst etwa ab 17 oder 17.30 Uhr wurde der Raum beheizt und das Spielen so nach und nach ab 18 Uhr angenehmer, doch da war es nicht mehr nötig.
Benedikt hatte am 8. Brett bereits nach etwa einer halben Stunde gegen einen mit 1214 DWZ (mal eben 400 Punkte mehr als Benedikt) gewonnen, danach Reiner Peters gegen den mit 1505 DWZ (auch noch 130 Punkte mehr). Mein Gegner gab um fünf vor sechs auf (90 Punkte mehr als ich) und Prasit gewann nur fünf Minuten später (300 Punkte mehr als Prasit). Da ich mich sehr auf meine Partien konzentrieren muss, kann ich mich kaum um andere kümmern. So hatte ich nur im Hintergrund mitbekommen, dass Reiner gewonnen hatte, von Benedikts Sieg hatte ich nichts gemerkt. Umso überraschter war ich, als es plötzlich 4:0 für uns stand - und das bei diesen Voraussetzungen. Verlieren konnten wir also schon mal nicht mehr.
In der nächsten Minute fragte dann Hermann, ob er Remis machen dürfte, seine Partie sei halt sehr unentschieden. Gerade als ich ihn bat, noch eine halbe Stunde abzuwarten, weil Dino recht gut stand, hörten wir aus dem Hintergrund, dass Esther verloren hätte. Ihr Gegner hatte immerhin 350 DWZ-Punkte mehr als sie, und bei den Erwartungen in die übrigen Partien konnten wir den Minuspunkt schon verschmerzen.
Weitere 3 Minuten später bot Hermanns Gegner (100 Punkte mehr als Hermann) ihm Remis an, was Hermann nur annehmen konnte, immerhin kamen wir so auf 4,5 zu 1,5, und der Mannschaftskampf war somit gewonnen. 2 Minuten danach gab Dinos Gegner auf, der immerhin noch 150 Punkte mehr als Dino hatte.
Als letzte spielte nur noch Wiebke. Alle standen um sie herum, also ging ich zu ihr und sagte ihr, dass sie nun nur noch für sich spiele. Doch sie hatte auch keine Lust mehr, noch wer weiß wie lange weiter zu spielen und beide einigten sich auf Remis. So kamen wir tatsächlich um 18:20 Uhr auf ein Ergebnis von 6:2, wie von Dino vorhergesagt. Danke Dino! So früh waren wir noch nie aus Aschendorf zurück.
22.1.2012 Sonja Kirschnowski