Trainingszeiten

Jugendliche:
Montag 17:00 - 18:00 Gr. B
17:00 - 18:30 Gr. A
Donnerstag 17:00 - 18:00 Uhr (Mädchen)
Freitag 17:30 - 19:00 Uhr (alle Gruppen)
Erwachsene:
Montag ab 19:00 Uhr
 
Spiellokal: HRS Nordhorn-Süd (ehem. Elisabethschule)
  Friedrich-Runge-Str. 28; 48529 Nordhorn

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Mit nur 6 Spielern, darunter nur zwei Stammspieler, traten wir gegen den auch unter normalen Umständen hoch favorisierten SF Lilienthal an, der 6 Titelträger unter seiner vollzähligen Mannschaft aufbot. So war bereits im Vorfeld fest mit einer Niederlage gerechnet worden, wenn auch das 0,5 – 7,5 letztendlich zumindest ein wenig zu hoch ausfiel.

Brett 1 und 2: kampflos

0 – 2

 

Brett 3:

Ich (=H.-J. Schrader) war als Erster fertig. Nach einer, wie ich anfangs fand, merkwürdigen Eröffnung kapierte ich dann irgendwann, dass wir einen Sveshnikov mit vertauschten Farben auf dem Brett hatten. Ich spielte also mit den schwarzen Steinen die weiße Seite, hatte eine gute Stellung (Computerwertung immer so zwischen =+ und -/+) und fühlte mich wohl. Doch dann startete mein ca. 330 DWZ’s höher gewertete IM-Gegner mit 19.g4 einen scharfen Angriff, der mich spontan in mittlere Panik versetzte, denn ich sah nur noch irgendwelche Matts. Ich fand, auf Teufel komm raus, einfach wie vernagelt, in den in einer mindestens halbstündigen Grübelphase berechneten Varianten nicht den simplen Verteidigungszug h5! (und falls Nehmen, so Kh7!-+), mit sogar schwarzer Gewinnstellung, wenn er denn so, wie ich es panisch „sah“, gespielt hätte – was er allerdings nicht getan hätte (post mortem), denn er hatte mein mögliches h5 durchaus auf dem Schirm gehabt...seufz…

Alternative weiße Fortsetzungen wären aber weiterhin mind. -/+ gewesen, denn g4 war objektiv überzogen. Kurz und gut, ich richtete mich mal eben schnell so en passant selber hin, und mein Einsteller im Zug 26, nach dem ich, ohne die weiße Antwort abzuwarten, sofort aufgab, war bereits vollkommen irrelevant.

0 – 3

 

Brett 6:

Mike Kleine wählte gegen seinen ca. 350 Punkte höher gewerteten FM-Gegner in einer 5-zügigen Schlagzugserie nicht die korrekte Zugreihenfolge, büßte deswegen eine Qualität und zwei Bauern ein, und fand sich im Zug 18 in einer vollkommen verlorenen Stellung wieder, die er sofort aufgab. Hätte er in der richtigen Reihenfolge zurückgeschlagen, so wäre der gegnerische Vorteil, wenn überhaupt, nur gering gewesen.

0 – 4

 

Brett 8:

Inken Meijerink kam gegen ihren nur knapp besser gewerteten Gegner gut aus der Eröffnung heraus, setzte dann aber nicht energisch genug fort, so dass es im Zug 18. Ausgleich wurde, der auch Pi-mal-Daumen bis zum friedlichen Ende im Zug 36 erhalten blieb. Interessant war die Schlussstellung, denn in einem Turmendspiel spielte Inken im letzten Zug etwas ungenau, denn Schwarz hätte jetzt den Übergang in ein Bauernendspiel mit Vorteil (Inken hatte einen Doppelbauern) erzwingen können. Aber eine genaue Analyse, ob das auch zu gewinnen gewesen wäre, würde eine Spielerwissen, bzw. eine Rechnerkapazität erfordern, die ich beide nicht zu bieten habe.

0,5 – 4,5

 

Brett 5:

Thorsten Wolterink hatte einen ca. 340 Punkte höher gewerteten FM vor der Brust, hielt aber in einer positionell geprägten Partie gut mit und war zwischendurch sogar öfters im Vorteil. In einem TTS- versus TTL-Endspiel wurde er dann aber nach und nach überspielt, und nachdem er im Zug 46 statt der unerwartet angebotenen Ausgleichsmöglichkeit (mit 0.00) einen ‚?‘-Zug machte, ging es schnell bergab. Der endgültige Sargnagel war dann ein übersehener taktischer Schlag im Zug 51, nach dem Thorsten sofort aufgab, denn er hätte seinen Springer eingebüßt.  

0,5 – 5,5

 

Brett 7:

Gegen seinen 90 Punkte höher gewerteten Gegner produzierte Hartmut Stinn eine Partie, die eigentlich hervorragend dazu geeignet wäre, an einem unserer Trainingsabende diskutiert zu werden. Denn er beging mit 15….g5?! einen strategisch-positionellen Fehler, nach dem sein Gegner in die Lage versetzt wurde, eine fast lehrbuchreife Partie zu zelebrieren – bei geschlossenem Zentrum charakterisiert durch Spiel an beiden Flügeln, bei gleichzeitiger Unterbindung jeglichen schwarzen Gegenspiels. Das schaukelte sich naturgemäß hoch, wurde dann, wie immer, irgendwann am Ende taktisch, kostete dadurch erhebliches Material, so dass Hartmut im Zug 33 das Handtuch werfen musste.

0,5 - 6,5

 

Brett 4:

Als Letzter spielte Michael Rosin gegen eine WGM, die ca. 250 Punkte über ihn auf der Pünktchenskala gelistet ist. In der Partie war lange, lange, eigentlich nicht viel los, und immer wenn ich kiebitzte rechnete ich damit, dass man sich bald ebenso freundschaftlich, wie auch friedlich die Hände schütteln würde. Jedoch, wie im Tennis, war der letzte Ball eben noch nicht gespielt…

Ich bin ja bekanntlich ein übler Sprücheklopfer, und einer meiner Lieblinge lautet: „Endspiele sind hochtaktisch!“, was sich auch hier wieder bewahrheiten sollte. In einem TS/TL-Endspiel griff Michael im Zug 46 mit einem Bauern den gegnerischen Turm an, der jetzt sogar unter Schachgebot geschlagen werden konnte – UND WURDE (mit Schach!)!!! Leider hatte er dabei übersehen, dass seine Gegnerin dann ihrerseits im Anschlusszug mit ihrem König seinen Turm angreifen konnte, der verzweifelt still halten musste, denn Michael musste sich mit seinem Springer um einen schwarzen Freibauern kümmern, der mit Umwandlung drohte – eine eigentlich sehr hübsche Kombi (sorry Michael…). Danach ging nicht wirklich noch irgendwas, schlicht game over – Aufgabe im Zug 60.

0,5 – 7,5

 

Vernagelte Grüße

Jochen, 21.10.2018