Kampfsieg für die Zweite!
In der 2. Runde der Landesliga Nord besiegte die zweite Mannschaft den SC Turm Lüneburg knapp mit 4,5 - 3,5.
And the Winner is: CM FABIAN!!
Warum das denn? Siehe Ende des Berichtes.
Brett 6:
Ich (=Jochen) war tatsächlich als Erster fertig. Mein Gegner wich früh von der Haupt- in eine Langweilervariante ab, was von mir genaues Spiel erforderte, um einen Vorteil herauszuholen – was mir auch gelang. Gut gespielt, darauf bin ich stolz. Doch als es soweit war, den Vorteil auch forciert in einen zählbaren Mehrbauern umzumünzen, habe ich schmählich versagt. Darauf bin ich gar nicht stolz...!!! Schlicht zum Remis verpatzt:
½ - ½
Brett 4:
Bei der Verlustpartie von Jan Van Der Veen hatte ich mit der üblichen Unleserlichkeit zu kämpfen, und so kann ich nur berichten, dass sich in einem Läufer versus Springerendspiel Jan's Springer an den Rand nach b1 verirrt hatte und dort von dem schwarzen Läufer dominiert wurde. Höchstwahrscheinlich war dies der Grund seiner Niederlage. Anmerkung d.Red. Ja genau das war der Grund ...
0,5 – 1,5
Brett 8:
Die Partie von Robin Bos war ein ziemlich wilder Ritt, in dem sich Robin aber besser zurecht fand. Nachdem er dann seinem Gegner mit Lxf6 gxf6 die Rochadestellung zertrümmert hatte, kam er zum entscheidenden Königsangriff, der in einer Mattsetzung auf h7 endete. Ein rein taktischer Kampf.
1,5 – 1,5
Brett 7:
Thorsten Wolterink trug seine Eröffnung, im Gegensatz zu seinem Gegner, sauber vor und bekam schnell Ausgleich. Das Spiel konzentrierte sich dann in einer komplizierten Stellung auf den Damenflügel, wobei Thorsten in den Komplikationen irgendwie den Faden verlor und dann schlechter stand. Er hätte zwar noch weiter kämpfen können, doch wenn man starke Probleme hat ist es meist immer nur noch eine Frage der Zeit, wann der Patzer kommt, was bei Thorsten ein taktischer Figurenverlust war.
1,5 – 2,5
Brett 2:
Obwohl ich sowohl von Onno Elgersma, als auch von seinem Gegner, die Durchschläge eingesammelt hatte, musste ich die Partieerfassung wegen Unleserlichkeit in der Partiemitte um Zug 20 rum abbrechen. Es war aber auch schon vollkommen egal, denn eigentlich stand Onno schon kurz nach der von ihm viel zu scharf angelegten Eröffnung vollkommen auf Verlust und konnte nur noch auf die Exekution warten, die im Zug 34 vollzogen war.
1,5 – 3,5
Brett 3:
Arno van Akkeren bekam mit Schwarz schnell Ausgleich und in der Partie war eigentlich lange, ich will nicht sagen gar nichts, aber jedenfalls nicht viel los. Ich will nicht übertreiben, aber Arno's Spiel erinnerte mich ein wenig an eine Kobra, die nur darauf lauert, wann sie die Gelegenheit zum Zubeißen bekommt, was dann in einem LT-Endspiel der Fall war. Sein Gegner beging eine eigentlich eher unscheinbare Ungenauigkeit, die Arno mit sehr präzisen Zügen bestrafte. Weiß musste dann letztendlich für Arno's Freibauern seinen Läufer geben – und das war's dann.
2,5 – 3,5
Brett 5:
Ich will die Eröffnungsbehandlung und das Mittelspiel von Jürgen Meijerink's Gegner mal als „schöpferisch" beschreiben, um es mal milde auszudrücken. Naja – jedenfalls schlug Weiß dann mit seinem Läufer, bei schwarzer langer Rochade, auf a7 einen Bauern raus, den Jürgen dann logischerweise einsperrte und drohte abzuholen. Leider versäumte Jürgen im Zug 21 dann den verdienten Figurengewinn, doch immerhin bekam er sehr aktives Spiel, der letztlich in einen Mehrbauern mündete. Diese Vorteile realisierte er dann in einem sehr, sehr sauber vorgetragenem TS- (Weiß) gegen TL- (Schwarz) Endspiel zu einem vollen Punkt.
3,5 – 3,5
Der Kampf stand also Spitz auf Knopf und es lag alles an Fabian!
Brett 1:
In nach einem großen russischen Fluss benannten schwarzen Gambit stand CM Fabian nach der Eröffnung, na sagen wir mal, „etwas verdächtig", jedenfalls suchte er lange, bis so Zug 30 rum, nach der Kompensation für seinen Gambitbauern. Doch dann fand er sie, zuerst in Form des Ausgleichs durch Stellung, und dann um Zug 35 rum auch in materieller Form durch Bauernrückgewinn.
Es war nun ein Doppelturm+Springer-Endspiel mit jeweils vier zusammenhängenden Bauern am Königsflügel auf dem Brett, in dem CM Fabian zwar aktiver stand, was jedoch „eigentlich" Remis war, denn keiner hatte eine Schwäche. Weiß behandelte die Stellung aber merkwürdig passiv, vermutlich wollte er nur Remis, und wenn seine Stellung auch noch haltbar war, so hatte er doch nicht mit einem Fabian als CM gerechnet, der kämpfte und kämpfte, niemals locker ließ, und kämpfte und kämpfte...
Schließlich wurde dieser immense Einsatz in einem mittlerweile TS-Endspiel Anfang der 60'ziger Züge mit einem schwarzen Mehrbauern belohnt, doch wegen des reduzierten Materials, Schwarz zwei Bauern, Weiß einen Bauern, hätte es eigentlich immer noch eher Remis enden müssen.
Doch CM Fabian – na was? - kämpfte und kämpfte, ließ niemals locker, und kämpfte und kämpfte...bis dann – Bingo! – Weiß patzte. Er wollte seinen g-Bauern gegen den schwarzen f-Bauern abtauschen, vermutlich um dann gegen den letzten schwarzen Bauern seinen Springer zu geben, hatte dabei jedoch nicht bedacht, dass im Schach kein Schlagzwang besteht und man auch ganz einfach vorbei ziehen kann!
Stellung nach 71.g4?? (71.Sd3-/+ wäre vielleicht noch gegangen) 71...f4! -+ Aus-die-Maus!
Jetzt hatte CM Fabian nicht nur die aktiveren Figuren, sondern auch noch zwei Freibauern. Die Springer flogen vom Brett, was die vereinzelten schwarzen Freibauern zu einem liebenden Paar vereinte - und das war jetzt aber wirklich zu viel!
Nach 6,5 Stunden (!) Spielzeit und exakt 80 Zügen gab Weiß auf und wir hatten die 2 MP's im Sack!
Kampfmaschine CM Fabian – THE MATCHWINNER!
Kampfbetonte Grüße
Jochen, 12.11.2017